Vegetarisches Wellington
Habt ihr euer Weihnachtsessen schon geplant? Hoffentlich nicht, denn ich bringe euch heute das ultimative Rezept für den weihnachtlichen Hauptgang: ein vegetarisches Wellington.
Wo soll ich anfangen… Am besten damit, dass ich selten ein so geschmackvolles Essen gekocht habe. In diesem vegetarischen Wellington stecken so viele gute Sachen, dass man das Rinderfilet, was sich beim traditionellen Beef Wellington in der Blätterteighülle verbirgt, überhaupt nicht vermisst.
Aber nun die Fakten: es sind ganze drei (!) verschiedene Füllungen, die hier in Blätterteig gepackt werden. Zunächst mit Gewürzen und Kräutern gerösteter Butternusskürbis. Dann eine Zwiebelfüllung mit gerösteten Brotstücken, Maronen und Salbei. Und weil das an Geschmack noch nicht reicht, kommt noch Füllung Nr. 3: Spinat mit Nüssen und Rosinen. Eine Bildergeschichte, wie das vegetarische Wellington zusammengebaut wird, findet ihr am Ende dieses Artikels.
Jede dieser Füllungen hätte ich am liebsten direkt aus der Pfanne gelöffelt. Selbstbeherrschung lohnt sich allerdings, denn alle drei Füllungen vereint, umhüllt von goldenem, knusprigen Blätterteig sind einfach ein Geschmacksentferno.
Gibt es noch Zweifler? Höre ich da vielleicht: Mh, hört sich gut an, aber wo ist das Fleisch? Für einen Feiertag ist das einfach nicht besonders genug? Ich verspreche euch, dieses vegetarische Wellington lässt so manchen Lammrücken oder eine trockene Gans vollkommen alt aussehen.
Falls bei euch an Weihnachten Vegetarier mitessen, so könnt ihr denen mit diesem Rezept auf jeden Fall eine Gaumenfreude bereiten. Ich habe dieses Gericht vor kurzem serviert, als wir einen vegetarischen Freund eingeladen hatten, und es wurde von diesem für sehr gut befunden.
Ihr merkt, ich bin von diesem Rezept hoffnungslos begeistert. Inspiration für diesen Blogartikel war ein Thanksgiving Dinner bei Freunden, bei dem es neben Turkey auch noch vegetarisches Wellington gab. Nach einiger Recherche im Internet habe ich dieses Rezept von Jamie Oliver gefunden und lediglich einige Kleinigkeiten geändert.
Nun kommt noch die Entstehungsgeschichte des vegetarischen Wellingtons in Bildern.
Der Blätterteig zunächst mit der Pilzmasse bestreichen. Ich habe die Pilze nur grob mit dem Messer gehackt, damit sie noch Textur hatten, an Stelle sie im Zerkleinerer zu einer Paste zu verarbeiten. Darauf achten, dass der Rand des Blätterteigs frei bleibt, das Ganze muss ja später noch zusammengefaltet werden.
Dann kommt Füllung Numero Uno – der in mundgerechte Stücke gezupfte Butternusskürbis.
Anschließend die Zwiebelfüllung mit gerösteten und mit Knoblauch aromatisierten Brotstücken.
Oben drauf kommt noch Spinat mit Nüssen und Rosinen. Die Kanten mit Eiermilch bestreichen und dann geht es ans Zusammenfalten.
Schön an den Nähten festdrücken, damit im Backofen auch nichts aufgeht.
Die Nähte nach unten legen und die Oberseite des Wellingtons mit Eiermilch bestreichen, damit der Blätterteig im Backofen auch schön bräunt.
- 1 kleiner Butternusskürbis
- 1 Zweig frischer Rosmarin
- etwas getrocknete Chiliflocken
- 1 TL Zimtpulver
- Olivenöl
- 2 Scheiben Brot
- 1 Knoblauchzehe (insgesamt werden drei Zehen benötigt)
- 2 rote Zwiebeln
- 100 g vacuumierte Maronen
- 2 Zweige Salbei
- Schalenabrieb einer Bio-Zitrone (Saft wird später benötigt)
- 200 g frischer Spinat
- 50 g Pecannüsse (Walnüsse oder Pinienkerne sind ein guter Ersatz)
- 25 g Rosinen
- 250 g braune Champignons
- 1 Knoblauchzehe
- 20 g Butter
- Saft der Biozitrone
- 500 g Blätterteig (aufgetaut, falls Teig gefroren war)
- 1 Eigelb
- 1 EL Milch
- Den Backofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Für die Kübrisfüllung den Butternusskürbis waschen, die Enden abschneiden und halbieren. Die Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Die Kürbishälften der Länge nach halbieren und die Spalten in eine große Schüssel geben. Den Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen und fein hacken. Rosmarin, Chilieflocken, Zimt und etwas Olivenöl hinzufügen und den Kürbis wälzen, bis er gleichmäßig mit Öl und den Gewürzen benetzt ist.
- Den Kürbis mit der Schale nach unten auf das Backblech legen und für ca. 45 Minuten backen, bis das Kürbisfleisch weich ist.
- Den Kürbis auskühlen lassen und anschließend die Haut abziehen. Das Kürbisfleisch in mundgerechte Stücke brechen.
- Für die zweite Füllung, die Zwiebelfüllung, zunächst das Brot von beiden Seiten rösten oder toasten. Eine Knoblauchzehe schälen, mit der breiten Seite eines Messers etwas anquetschen und die Brotscheiben damit von beiden Seiten einreiben. Das Brot in Würfel schneiden. Die roten Zwiebeln schälen, halbieren und in Spalten schneiden.
- Die Zwiebeln in einer Pfanne mit etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze braten, bis sie weich und etwas gebräunt sind. Die Maronen zerbröseln, den Salbei waschen und in feine Streifen schneiden und beides zu den Zwiebeln geben und für wenige Minuten mitbraten. Den Herd abschalten, die Pfanne von der Hitze nehmen und das Brot unterrühren. Die Zwiebelfüllung mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Schalenabrieb der Biozitrone unterrühren.
- Für die Spinatfüllung den Spinat waschen und sorgfältig abtropfen lassen. Die Pecannüsse in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten. Den Spinat mit etwas Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen. Die Pecannüsse und Rosinen hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Für die Pilzmasse die Pilze in Scheiben schneiden und eine Zehe Knoblauch würfeln. Pilze und Knoblauch mit der Butter in einer Pfanne anbraten. So lange braten, bis die Pilze gebräunt sind und das austretende Wasser verdampft ist. Die Pilze mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Die Pilze etwas auskühlen lassen und anschließend auf einem großen Schneidebrett fein hacken. Wer möchte kann die Pilze auch in einem Zerkleinerer verarbeiten.
- Nun wird das Wellington zusammengebaut. Dafür zunächst ein Backblech bereitstellen und mit Backpapier belegen. Den Blätterteig abrollen und glatt streichen. Das Eigelb mit der Milch verquirlen und bereitstellen.
- Den Blätterteig mit der Pilzmasse bestreichen, dabei rundherum zwei Zentimeter frei lassen. In der Mitte des Blätterteigs die Füllung anrichten. Entweder ihr schichtet die drei Füllung nacheinander auf oder ihr mischt vorher alles in einer großen Schüssel zusammen. Darauf achten, dass ihr nicht zu viel Füllung verwendet, da sich das Wellington sonst nicht schließen lässt.
- Die Ränder des Blätterteigs dünn mit der Eiermilch bepinseln und den Teig über die Füllung schlagen, so dass er ca. ein bis zwei Zentimeter überlappt. Die Teigrolle oben und unten verschließen und mit der Naht nach unten auf das Backblech legen. Das Wellington dünn mit der Eiermilch bestreichen. Bei 180 °C (Ober- und Unterhitze) für ca. 45 Minuten backen, bis das Wellington eine schöne goldbraune Farbe hat und der Blätterteig aufgegangen ist.
- Sollte der Spinat beim garen zu viel Flüssigkeit verlieren, dann diese besser abgießen.
- Es ist wichtig, die einzelnen Füllungen abzuschmecken. Sie sollten alle gut bis etwas zu stark gewürzt sein, da der Blätterteig wieder etwas Geschmack wegnimmt und ein Nachwürzen nicht möglich ist.
- Mein Paket Blätterteig enthielt zwei Rollen. Entsprechend habe ich zwei kleinere Wellingtons gebacken.
Ulrike
12. Dezember 2016 @ 09:05
Das hört sich total lecker an. Hast Du schon mal probiert, das Ganze einzufrieren?
Mercedes
15. Dezember 2016 @ 20:29
Hallo Ulrike,
ich habe es bisher noch nicht versucht das Wellington einzufrieren, aber ich denke, dass das funktionieren würde.
Es sollte unbedingt vollständig ausgekühlt sein, damit der Blätterteig nicht matschig wird.
Liebe Grüße
Mercedes
Ulrike
18. Dezember 2016 @ 11:46
Super, vielen Dank. Das probier ich!
franny
19. Dezember 2018 @ 17:33
Das hört sich super an. Was kann man denn dazu essen als Beilage?